OK, regeltechnischer Kram vorneweg:
Zitat von AG, S.27 ganz unten rechts:
Akoluthen müssen die Gleiche Liturgiekenntnis ausweisen, Mit-Geweihte müssen die entsprechende Liturgie beherrschen (nicht aber unbedingt aus derselben Glaubensgemeinschaft stammen), andernfalls werden sie gewertet wie Akoluthen.
Ansonsten kann ich mich Quendan nur vorbehaltlos anschließen. Auch eine Akoluthenschaft ist eine Weihe, und aus meiner Sicht unvereinbar mit der unbedingten Hingabe an eine Gottheit.
Ich denke, die Weihe einer Gottheit reicht aus, um eine Gewisse „Grundverbundenheit“ mit den anderen Zwölfgöttern und ihren Kindern zu schaffen, die notwendig für gemeinsame Gebete und Rituale sind — man schaue nur mal auf die Zwölf Segnungen. Aber die Hinwendung zu einem anderen Gott, die so weit geht, dass man die niederen Weihen empfangen wollte, bedeutet immer eine (zumindest partielle) Abkehr vom eigenen Gott.
Ich habe da schon verschiedentlich drüber nachgedacht, alldieweil mein LARP-Charakter Sinje Schellenklang, Vertraute der Eidechse, ziemlich eindeutig auf den Spuren Simias wandelt. Dennoch ist und bleibt sie eine Priesterin Tsas und geht definitiv anders an die Sache heran, als das ein Ingerimmgeweihter auf dem gleichen Pfad tun würde.
Sich Simia (oder dem Dreischwesternorden) zuzuwenden, ist eine Erweiterung der eigenen Aufgaben — eine Akoluthenweihe wäre eher eine Verschiebung (mit mehr Defiziten im ursprünglichen Bereich als Gewinn im neuen).
Ich denke nicht einmal, dass es sinnvoll (oder möglich) wäre, als Nichtgeweihter mehrere Akoluthenweihen zeitgleich zu haben. Mehrere Götter verehren und anbeten — definitiv ja, alles andere würde dem zwölfgöttlichen Grundgedanken widersprechen. Mehrere Weihen (und seien es „nur“ mindere) — wohl nicht, denn eine Weihe ist keine erlernte Fertigkeit, sondern eine Herzensentscheidung (ganz davon abgesehen, dass die Gottheit immer noch das letzte Wort hat — und vermutlich Wert darauf legt, dass im Zweifelsfall ihr Wille an erster Stelle steht).