rillenmanni
Sehr schön! Diese Diskussion hier finde ich viel fruchtbarer als entsprechende Auseinandersetzungen im ORK.
Ähnlich wie Dr. Boomslang besitze ich derzeit nur mittelbare D&D4-Erfahrungen durch das Lesen von Verrissen, Lobliedern und ausführlichen Spielberichten (die dem Leser D&D4 beleuchten sollten). Anhand dieser Erfahrungen habe ich D&D4 in einem Spektrum, das fließend von Brettspiel zu Rollenspiel übergeht, klar in Richtung Brettspiel tendierend gesehen.
Diese Einschätzung gilt für das Spiel an sich, also für dessen Regelwerk und Abenteuer. Was man in den einzelnen Gruppen daraus macht, bleibt dann natürlich den Spielern überlassen. Wer aus der Rollenspielecke kommt, neigt wahrscheinlich dazu, aus eigenem Antrieb Rollenspielelemente — Charakterspiel, „holistische“ Interaktion — hinzuzufügen. (Derlei haben wir (karli, ich und andere) ja einst sogar auf der Essener Spielemesse mit dem Brettspiel „Ringgeister“ (1993/94?) geschafft, was sich der Spielvorsteller so eigtl gar nicht vorgestellt hatte. =)) Aber man stelle einem brettspielbegeisterten Unbedarften mal absichtlich D&D4 als „neues Gesellschaftsspiel mit nur gelegentlichem aber variablen Spielplan“ vor. Ich bin mir sicher, diese unbedarfte Person wäre kein einziges Mal irritiert bei seiner Herangehensweise, D&D4 als waschechtes „klassisches“ Spiel aufzuziehen.
Dom
rillenmanni, ich denke, wir sollten auf dem Metstübchen-Treffen unbedingt mal D&D4 ausprobieren!
Chis, hast du nicht Lust, eines der H-Abenteuer zu leiten? So richtig kennen tu ich bisher ja auch noch keines (auch wenn ich die ersten zwei Begegnungen von H1 mal gespielt habe)! Und auf zünftiges KLOPPEN hätte ich schon Bock!
Elwin
Prinzipiell bin ich auch für D&D4 zu haben. Ich muss nur mal abschätzen, wie das zeitlich ist (will ja auch nicht nur eine Sache spielen) und was sich am ehesten anbietet. Oder ob es nicht noch einen Teilnehmer gibt, der unbedingt leiten will, denn spielen würde ich auch ganz gerne! :)
Gruß
Chris
Dom
Ha! Aber ich will auch mal was bei Chris spielen!
Purzel
Boah, jetzt bin ich aber eifersüchtig :) Na warte, dem Chris und Dir werde ich einen Kuchen backen …
zuletzt geändert: 16.2.2009, 20:18
Dom
Tja, Chris leitert eben nicht so oft was für mich!
Elwin
Dom, dann würde ich dir eher vorschlagen, dass ich etwas leite, mit dem ich noch besser vertraut bin. DSA, Shadowrun, Fading Suns und Gemini sind da eher meine Kragenweite. Eins davon kann ich auf dem Treffen anbieten (aber das ist jetzt etwas off-topic).
Bei D&D4 habe ich den Eindruck, dass ich es recht brettspielig spiele, da würde ich also gerne Purzel den Vortritt lassen, um „vom Meister zu lernen“ :).
Ich weiß nicht, woher das rührt, vielleicht weil das Spielerhandbuch halt nur netto Regelwerk vorstellt, vielleicht auch, weil ich bisher noch kein Spielweltbuch gekauft habe (die Abenteuer kann man auch ohne weitergehende Kentnnisse leiten).
Gruß
Chris
zuletzt geändert: 16.2.2009, 20:47
Elwin
aber gut, learning by doing, ich könnte durchaus! Ich habe mich nur gerade in meinen Half-Elf Warlock verliebt. :)
Purzel
Naja, als „Meister“ würde ich mich nicht gerade bezeichnen. Aber immerhin habe ich hier eine Living Faerun Runde gefunden, die nach offiziellen RPGA-Regeln spielen. Also Erfahrung habe ich.
zuletzt geändert: 16.2.2009, 21:07
Elwin
*verneig* Führe uns durchs Verließ, Meister! :)
Irian
Also, um nochmal auf den Ausgangsbeitrag zurückzukommen: Sofern irgendwann mal andere 4th-Edition-Abenteuer von Wizards oder Drittanbietern herauskommen, die Skill Challenges und Roleplaying Encounter nicht ganz so vernachlässigen wie die ersten zwei Wizards-Module, könnte sich die Brettspiellastigkeit schon ändern, denke ich. Man *kann* nämlich auch diese Edition anders spielen — aber vielleicht muss man sich dann besser vom Delve-Format verabschieden. Dass alles auf zwei Seiten passen muss, beschränkt den Designer sicherlich stark und ist möglicherweise der Grund, warum nicht mehr als Kampf hineinpasst.
rillenmanni
Dom: Ja, grundsätzlich geht das. =) Aber lasse uns erst noch einmal abwarten, was es so alles gibt.
Irian: Erzähle mir vom Delve-Format. Und den zwei Seiten.
Dom
Ja, das ist auch noch so eine Design-Vorgabe. Der SL soll beim Leiten unterstützt werden, d.h. das Abenteuer ist in Encounter aufgeteilt. Und damit das alles übersichtlich ist, nimmt ein Encounter entweder eine Seite oder eine Doppelseite ein. Hier muss also die komplette Beschreibung, Taktik usw. untergebracht werden.
Dadurch ist ein Autor in der Menge der Beschreibung pro Encounter sehr beschränkt. Zudem werden offene Szenarien, bei denen sich die Encounter aus dem Spielzusammenhang ergeben, schwierig bis unmöglich gemacht, da ja für alle Encounter eine solche Doppelseite vorhanden sein soll.
Elwin
Ich hatte am Wochenende angeboten, D&D4 für ein paar Leute zu leiten, weil ich gerade eingearbeitet bin. Daraus wurde nichts (wir spielten stattdessen recht ausgiebig Deadlands: Hell on Earth), aber die Spieler haben sich schon mal mit dem System etwas beschäftigt und geblättert.
Sehr auffällig waren die Reaktionen — drei der Spieler sind MMORPG-erfahren (einmal WoW, einmal Guildwars, einmal Herr der Ringe) und fühlten sich sehr an diese Spiele erinnert. Die Rollenverteilung, die „Builds“, die Powers mit ihren Zusatzfähigkeiten…
Und sie waren der Meinung, dass das ein ganz anderer Ansatz ist, als sie ihn sonst von Systemen kennen.
Gruß
Chris
Haarald
Es gibt ja bald das preisgekrönte Abenteuer „Reise mit Umwegen“, dass auch mit D&D4-Werten versehen ist. Ich bin gespannt, wie die Spieler- und Spielleiterschaft darauf reagiert.
Dom
Ich bin auch gespannt. Vom Aufbau her ist das jedenfalls nicht das typische D&D4-Abenteuer.
zuletzt geändert: 3.3.2009, 20:28
Dom
Der Kollege aus Posting #1 spielt übrigens ab sofort kein D&D4 mehr. Die gesamte Gruppe hat kein Bock mehr auf D&D4. Wie gesagt, es handelt sich nicht um Profi-Rollenspieler, nicht um Forenjunkies. Es sind Leute, die D&D4 angefangen haben, weil sie von D&D3.5 begeistert waren und auf die neueste Version umsteigen wollten. Das haben sie etwa einen Monat nach Erscheinen der 4E gemacht.
Die Argumente für den Ausstieg sind übrigens: Das Rollenspiel fehlt, die Skill-Challenges laufen rein mechanisch ab, die Kämpfe werden langweilig, weil die taktischen Optionen fehlen und alles länger dauert.
Und vorgestern wurde ich nach einer Alternative gefragt. Ich habe ihnen natürlich Pathfinder genannt, aber auch (um alternative Genres nicht zu vergessen) Opus Anima, Traveller, Private Eye und Unknown Armies. Heute Abend wollen sie bei einer Poker-Runde entscheiden, was sie als nächstes spielen wollen. Midgard und DSA, meine spontanen ersten Vorschläge, waren übrigens aufgrund von Abneigungen einzelner Spieler schon aus dem Rennen.
Irian
> Kämpfe werden langweilig, weil die taktischen Optionen fehlen
Das ist der Part, den ich nun nicht so richtig nachvollziehen kann, da mein Eindruck ist, dass hier das Brettspiel richtig punkten kann. Die Rollen und die Kräfte, die Teamwork und aufeinander abgestimmtes Fighten nötig machen usw.
Nun ja, Pathfinder sollte für alle 3.5er genau das Richtige sein.
Dom
So ganz klar ist mir das auch nicht. Vielleicht ist es, weil man bei den taktischen Optionen, die in meinen Augen stark vorhanden sind (insbesondere was Positionen auf dem Brett angeht), auf die offensichtlichen Optionen zurückgreift und weniger „schmutzige Tricks“ benutzt.
Mein Kollege meinte sowas wie: „Standard ist doch >At-Will, At-Will, At-Will, ENCOUNTER, At-Will, At-Will, …< und wenn es wichtig erscheint, dann heißt die Abfolge >At-Will, At-Will, DAILY, ENCOUNTER, At-Will, At-Will, …<. Früher musste man sich, wenn die Standard-Möglichkeiten versagt haben, was Spezielles ausdenken.“